Marktbergel im Portrait

gemeindeportrait

Wissenswertes über den Markt Marktbergel

Der Markt Marktbergel mit seinen ca. 1.670 Einwohnern liegt unmittelbar an der B 13 zwischen Ansbach und Würzburg im Landkreis Neustadt a. d. Aisch – Bad Windsheim am Fuße der Frankenhöhe. Die Gemeinde besteht aus den Gemeindeteilen Marktbergel, Ermetzhof, Munasiedlung und Ottenhofen und ist seit 1978 Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim.

historie

Historisches Marktbergel

Marktbergel wurde im Jahre 837 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt. Nachweislich fand eine Besiedelung bereits in der Jungsteinzeit (3.000 v. Chr.) statt. Nach den Kelten (rd. 400 v. Chr.) drängten die Germanen um das Jahr 0 von Norden her in unser Gebiet. Damals lag die südlichste der germanischen Stammessiedlungen nachgewiesenermaßen auf unserem Petersberg. Die Bergeler Steige war und blieb der wichtigste Durchgangspaß für den Fernverkehr vom Main über die fränkische Hochebene zur Donau. Stadtrecht und Blutgerichtsbarkeit (Auszug aus der Chronik): Bald nachdem unter der Herrschaft der Nürnberger Burggrafen die Siedelungen Bergel, Weiler und Niederhofen zu einer Dorfschaft zusammengeschlossen waren, wurde diese zum Markt erhoben. Dies geschah auf Ansuchen des Burggrafen Friedrich IV. durch Kaiser Ludwig den Bayern laut Urkunde vom 22. April 1328.

In dieser Urkunde wurde dem Burggrafen für seine „Treue und Ergebenheit“ für seinen Kaiser „Gewalt und Vollmacht“ verliehen, auch in Bergel „zu errichten, zu erbauen und zu machen ein befestigtes Stadtwesen und dasselbe mit Mauern, Gräben und jedweder Art anderer Befestigung auszustatten, womit andere Städte versehen zu werden pflegen“ und „daselbst ein Blutgericht mit allen dazu gehörigen Erfordernissen zu haben und zu halten und einen Schultheiß dahin zu setzen, welcher an seiner Statt und in seinem Namen über alle Fälle und jegliche Vergehen, so vor das weltliche Gericht gehören, abzuurteilen volle Macht habe,“ ferner „einen Wochenmarkt in derselben Stadt Bergel zu halten, an welchen Tag er denselben anberaume“; überhaupt solle „die Stadt Bergel gebrauchen, genießen und sich aller Rechte Freiheit und Gunst erfreuen, deren die Stadt Nürnberg zur Zeit sich bedient und bisher erfreut und in Zukunft sich werde bedienen können.“ Da sich Bergel aber die Auflagen, die mit den „Stadtrechten“ verbunden waren (Stadtmauern, Gräben und Befestigungen) nicht leisten konnte, wurden diese in das Marktrecht umgewandelt. Die Blutgerichtsbarkeit aber blieb erhalten (siehe auch Chronik von Marktbergel).

historie

Unser Wappen

Geviert; 1 und 4: in Silber eine blaue Traube mit beblättertem grünem Stiel; 2 und 3: geviert von Silber und Schwarz.

Wappengeschichte

Die Burggrafen von Nürnberg erwarben zwischen 1303 und 1312 Besitz in dem aus den drei Siedlungen Niederhofen, Weiler und Bergel bestehenden Ort Bergel. Der genaue Zeitpunkt des Zusammenschlusses ist nicht bekannt, er muss spätestens 1415 erfolgt sein. Mit Zustimmung von Kaiser Ludwig dem Bayern erhob Burggraf Friedrich von Nürnberg 1328 den Ort zur Stadt. Trotz Bestätigung der Stadtrechte durch Kaiser Karl IV. im Jahr 1355 entwickelte sich der Ort nicht zur Stadt. Eine Siegelführung ist daher erst später, seit dem 16. Jahrhundert, belegt. Die Vierung von Silber und Schwarz ist das zollerische Stammwappen und weist auf die Landesherrschaft der Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg. Die Trauben versinnbildlichen den traditionellen Weinanbau im Gemeindegebiet. In einer Wappenzeichnung von 1717 sind die Felder mit den Trauben golden tingiert. Im Wappenkalender von 1767 sind die Felder vertauscht. Seit 1962 ist der Namenszusatz „Markt“ fester Bestandteil des Ortsnamens.

Wappendaten

Wappenführung seit: 16. Jahrhundert Rechtsgrundlage: Von Siegelführung abgeleitet Änderung: 1717 stehen die Trauben in Gold, 1767 sind die Felder vertauscht Elemente aus Familienwappen: von Nürnberg

Literatur, Archivalien, Links:

Stadler, Klemens: Deutsche Wappen, Bd. 6, Bremen 1968, S. 10
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, hg. Karl Bosl, Bd. 7, 3. Aufl., Stuttgart 1981, S. 85
Fuchshuber, Elisabeth: Uffenheim. Ehemaliger Landkreis Uffenheim (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken 6), München 1982, S. 136-139
Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim, Neustadt a.d. Aisch 1982, S. 55
Landkreis Uffenheim, red. Reinhold Hoeppner, München, Assling 1972, S. 22, 79-80

(Text: Stephanie Heyl, www.gemeinden.hdbg.de)

Petersberg

Sehenswertes Marktbergel

Der Petersberg ist (nach dem Büttelberg im Süden) der zweithöchste Berg im Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim. Er bietet eine ausgezeichnete Aussicht über das obere Aischtal, den Steigerwald und bei entsprechendem Wetter bis zu den Ausläufern der Rhön (im Norden), des östl. Odenwaldes (im Westen) und der Fränkischen Schweiz (im Osten). Der Petersberg war daher schon immer ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde aus Nah und Fern. Der Petersberg ist auch ein „sagenhafter“ Berg. Es existieren einige Sagen; so u.a. die Sage vom Schatz im Petersberg und die Sage vom unterirdischen Gang von der Kirche St. Kilian in Marktbergel zum Petersberg. Im hohen Mittelalter wurde er immer mehr zum Mittelpunkt des Hexen-Aberglaubens. 

Gegen diesen Aberglauben ließ die Kirche um 1340 eine Kapelle auf der Kuppe errichten. Sie hatte zwei Türmchen und war den beiden stärksten Aposteln Petrus und Paulus geweiht und wurde somit zum Ziel großer Wallfahrten. Leider wurde sie aber in den Bauernkriegen zerstört und später die Steine abgetragen. Auf dem Petersberg findet man 3 Enzianarten, mehrere Orchideen, den seltenen Rotblauen Steinsamen, Katzenpfötchen, Klappertopf, Immenblatt, Türkenbund-Lilien, Färber-Kamille u.v.m. Im Bereich des Petersberges und der Frankenhöhe sind im Messtischblatt Marktbergel über 700 Pflanzenarten registriert; doppelt so viel wie im Durchschnitt Mittelfrankens auf gleicher Fläche. Auch einige selten gewordene Tierarten haben sich auf den Petersberg zurückgezogen. So kann man oft den Schwalbenschwanz beobachten oder die Kreuzkröte bzw. den Hirschkäfer finden. Man hört den Wendehals, die Heidelerche und den Feldschwirrl rufen und sieht den Neuntöter sitzen. Um dies alles den Wanderern und Naturfreunden nahe zu bringen und zu erklären wurde der Erlebnispfad-Petersberg errichtet. Auf dem ca. 3,5 km langen, erlebnisreichen aber auch manchmal mühevollen Weg (ab Station 5 empfiehlt sich festes Schuhwerk) werden alle Lebensräume des Petersberges besucht und in 15 Stationen auf bunten Tafeln erklärt und erlebbar gemacht (u.a. Heckentunnel, Wetterstation, Summstein). Diese Information soll nur einen ersten Überblick verschaffen und kann natürlich das Erlebnis einer eigenen Begehung bei weitem nicht ersetzen.

vereine & kultur

Kulturelles Marktbergel

In unserer lebendigen Gemeinde erwartet Sie ein vielfältiges Vereinsleben, das für Jung und Alt zahlreiche Möglichkeiten zur Teilnahme und Unterhaltung bietet. Zu den Highlights gehören Männergesangvereine, ein Frauensingkreis, eine energiegeladene Blaskapelle, ein bezaubernder Posaunenchor und viele weitere aktive Gruppen. Ein jährlicher Höhepunkt ist das Theaterwochenende der Theater-Gruppe-Marktbergel, bei dem Sie spannende Aufführungen und unterhaltsame Vorstellungen genießen können. Ein weiteres Ereignis, das unsere Gemeinde besonders prägt, ist das traditionelle Kirchweihfest, das mit einem beeindruckenden Kirchweihumzug am Sonntag beginnt und am Kirchweihmontag mit einem gemütlichen Bürgerfrühschoppen und einem mitreißenden Bürgerschützenumzug fortgesetzt wird.

Zusätzlich sorgen die Ortsburschen für gesellige Momente mit dem Osterfeuer und dem Sonnwendfeuer auf dem malerischen Petersberg. Hier können Sie gemeinsam mit der Gemeinschaft die Freude am Feiern und geselligen Beisammensein erleben. In unserer Gemeinde ist also immer etwas los, und wir freuen uns darauf, Sie bei unseren vielfältigen Veranstaltungen und Aktivitäten willkommen zu heißen.

wirtschaft

Wirtschaftliches Marktbergel

Heute, fast 2.000 Jahre später, erfährt der Markt Marktbergel einen Umbruch von landwirtschaftlicher zu gewerblich orientierter Struktur. Die aufstrebende Gemeinde bietet einigen hundert Menschen Arbeitsplätze in Gewerbe-, Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben. Durch die Ausweisung umfangreicher Gewerbe- und Industrieflächen mit bereits vorhandener äußerer Erschließung und Autobahnnähe sind beste Bedingungen für kurzfristige Betriebsansiedlungen gegeben. Insgesamt verfügt die Gemeinde noch über 10 ha bebaubarer Gewerbeflächen. Aufgrund der zentralen Lage in Süddeutschland und der günstigen Verkehrsanbindungen ist Marktbergel ein idealer Ort für Gewerbeansiedlungen. Durch das weite Hinterland besteht auch kein Mangel an zuverlässigen und qualifizierten Arbeitskräften.

Auf in Dein nächstes Abenteuer rund um den Petersberg!

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